Verweigerte Rückkehr
27.01.2020
Verweigerte Rückkehr - Ein Sauerländer jüdischen Glaubens in Auschwitz
Zwei Stunden aufmerksames Zuhören ist schon eine Leistung, doch dies war für die Zuhörer der Lesung "Verweigerte Rückkehr - Ein Sauerländer jüdischen Glaubens in Auschwitz" mehr als eine Pflichtübung. Sie konnten eintauchen in die lebendige Darstellung der Erfahrungen von Hans Frankenthal aus Schmallenberg, wie die Schikanen in seiner Heimatstadt in Judenhass eskalierten, in die Deportation, die grausame Wirklichkeit im Vernichtungslager Auschwitz und die "Verweigerte Rückkehr" in seine sauerländische Heimat. Walter Wolf konnte aus Gesprächen mit Hans Frankenthal und anderen, denen das Schicksal der Juden in Schmallenberg vertraut war, auch Ergänzungen in sein Vortragen einbauen. Er schloss nach der zweistündigen Lesung mit dem Gedicht von Hanns-Dieter Hüsch "Das Phänomen", das eine Warnung und Verpflichtung enthielt, schon früh alle Entwicklungen zu verhindern, damit "keine Asche mehr im Wind" fliegt.
Die Teilnehmer, die aus dem weiten Kreisgebiet angereist waren, konnten in der Buchpräsentation der Buchhandlung Nierhoff aus Drolshagen die deutschlandweit letzten Exemplare des Buches "Verweigerte Rückkehr“ erwerben.
Der Heimatverein für das Drolshagener Land hatte die Veranstaltung anlässlich der Befreiung von Auschwitz vor 75 Jahren durchgeführt. Sie war auch Teil der Erinnerungsarbeit des Vereins, zu dem 2016 der Besuch von Auschwitz, 2019 der NS-Schulungsstätte Burg Vogelsang und im gleichen Jahr die Tafel zu Erinnerung an alle, die unter Flucht und Vertreibung gelitten haben oder noch leiden.