Wie veredle ich einen Obstbaum

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09.10.2019

Referent: Leo Trumm

Bienen und Obst sind natürliche Verwandte Obstbaumveredlung und Bienenzucht über den Heimatverein für das Drolshagener Land

Bienen und Obst sind natürliche Verwandte – das war neben den fachlichen Ausführungen von Leo Trumm, stellvertretender Vorsitzender des Heimatvereins für das Drolshagener Land, eine zentrale Aussage der Veranstaltung im Heimathaus. Zum zweiten Mal hatte der Heimatverein für das Drolshagener Land zu seinem Projekt Veredelung heimischer Obstsorten eingeladen, das Leo Trumm mit einem Vortrag voll von Sach- und Erfahrungswissen eröffnete.

Gekommen waren neben dem Vorsitzenden des Pomologenverbands Nordrhein-Westfalen, Imkern aus dem Kreisgebiet Olpe und dem benachbarten Oberbergischen Land, Multiplikatoren und Ortsvorstehern des Drolshagener Landes, die an die Stelle von Ginsterwildwuchs in ihren Dörfern nun Streuobst pflanzen wollten, sogar eine höchst interessierte Teilnehmerin, die nur für diesen Abend aus Holland angereist war.

Auch Personen, die im vergangenen Jahr an den Veredelungen bei Leo Trumm in Iseringhausen teilgenommen hatten, waren noch einmal gekommen, um auch den theoretischen Hintergrund für ihr Tun zu erfahren. Der Referent verwies auch auf eine begonnene Kooperation mit der Gallenberg-Grundschule aus Olpe, für die er am darauffolgenden Tag eine Sonderveranstaltung im Heimathaus Drolshagen durchführen würde.

Leo Trumm brachte seinen Vortrag an diesem Abend und die für 2020 geplante Veredelung auch noch einmal in den Zusammenhang mit dem satzungsgemäßen Engagement des Heimatvereins für Natur- und Umweltschutz. Er erläuterte dazu das Projekt der Streuobstwiese des Heimatvereins, dass wiederbelebt wurde. Leider hatten die behördlichen Vorgänge länger als erwartet gedauert, sodass eine Pflanzung von 20 Bäumen, die von Mitgliedern des Heimatvereins bereits im vergangenen Jahr veredelt wurden, erst in 2020 erfolgen kann. "Wir warten und die Bäume warten", sagte der Referent des Abends.

In dem ausführlichen, aber immer kurzweiligen Vortrag verglich Leo Trumm den Vorgang der Veredelung mit einer Organverpflanzung. Um gerade die heimischen Sorten und dabei auch die Besonderheiten in Form und Geschmack zu sichern, geht kein Weg an der Veredelung vorbei, da nur so sortenreine Exemplare entstehen können. Anhand eigener professioneller Fotos und mitgebrachter Exemplare erläuterte er die Klassiker der Obstbaumveredelung, das Pfropfen, das Kopulieren und das Okulieren.

Aufgrund seiner jahrelangen Erfahrung konnte er auch vermeidbare Fehler benennen. Diese sollten in den anschließend angekündigten Workshop im Frühjahr 2020 nicht gemacht werden. Leo Trumm hat genügend "Wildlinge", als Stämme, auf denen die Reiser veredelt werden, in seinem Treibhaus gesichert. Ein Termin für das praktische Tun hängt von der Witterung ab und wird den Interessierten, die sich dazu in eine Liste eintrugen, persönlich bekannt gegeben.

Mit dem kräftigen Applaus für die Ausführungen endete der Abend keineswegs, denn im Anschluss daran begannen die persönlichen Fragen an den Referenten und das Fachsimpeln untereinander. Ganz nebenbei gab es auch Absprachen von Imkern mit Besitzern von Obstwiesen, da beide aufeinander angewiesen sind. Ohne Bienen keine Bestäubung und ohne Obstblüte kein Honig.

Leo Trumm wies noch einmal darauf hin, dass der Heimatverein für das Drolshagener Land auch ehrenamtliche Mitarbeiter auf Zeit sucht, die ihn bei den Arbeiten an der Streuobstwiese, aber auch bei den von ihm geschaffenen Biotopen unterstützen.


Inhalt des Vortrags

Was heißt Veredeln
keine Kreuzung, sondern Organverpflanzung
Veredlung unverzichtbar
Wann wird veredelt Geschichte des Veredelns
Klassiker
Reiserveredeln / Pfropfen
Rindenpfropfen / kopulation
Augenveredelung / Okulieren
Vermeidbare Fehler
Andere Baumveredelungen
Vorgehen Workshop
Dank
_____________________________________________
Praktische Absprachen und Fachsimpeln
Liste mit Personen, die im kommenden Jahr veredeln wollen
eigen Obstsorten oder von Trumm vorgeschlagene
Fachgespräche