Winterowend in d´r Burenstuawe

Sie sind hier: Startseite » VERANSTALTUNGEN » RÜCKBLICKE » RÜCKBLICK AUF VERANSTALTUNGEN

Winterowend in d´r Burenstuawe

Ein „Winterabend im Brunnensaal“ des Heimathaues am Nikolausabend.
Freitag 06.12.2024 im Heimathaus

Besinnliche Spannung war am Nikolaustag im vollbesetzten Brunnensaal des Heimathauses in Drolshagen zu spüren, was die fast 60 Teilenehmer des ersten, für die Öffentlichkeit gestalteten plattdeutschen Winterabends wohl erwarten konnten. Dazu hatte die Plattdeutsche Runde unter der Leitung von Gertrud Schneider und Heinz Stachelscheid eingeladen und bot über mehr als zwei Stunden ein vielfältiges und anspruchsvolles Programm mit Texten bekannter Heimatdichter wie Heinrich Schürholz aus Drolshagen oder Christine Koch aus Bracht, deren Gedichte Heinz Stachelscheid ins Drolshagener Platt übertragen hatte. Ebenso kamen die Lieder von Maria Hütte zu Gehör, die Karl Heipel dezent und gekonnt auf der Gitarre begleitete.

Das Limpen Trio - Gitarre Karl Heipel

Unbestritten waren jedoch die vier Auftritte des „Limpen Trio“, bestehend aus den Geschwistern Franz-Günther und Heinz Stachelscheid sowie ihrer Schwester Christa Schwung, mit gekonntem Dreigesang Höhepunkte des Abends. Zwar blieb in den Melodien und Sätzen der alpenländische Charakter erhalten, doch die Texte waren alle im Drolshagener Platt gehalten.

Ein Stück authentische Heimatgeschichte kam durch den Weihnachtsbrief von 1941 in die mucksmäuschen stille Runde, als dieses von Grete Ackerschott an ihren Bruder Hermann an der Kriegsfront geschriebene Gedicht vorgetragen wurde. Sie schilderte darin in gekonnter Reimform, was in der Vorweihnachtszeit in ihrem bescheidenen Haushalt so alles vonstatten ging. Es war auch ein Mutmachen in einer düsteren Zeit und unmissverständlich ausgesprochen der Wunsch nach Frieden. Insgesamt 15 Personen trugen die zum guten Teil sensibel und poetisch geschriebenen plattdeutschen Texte vor.

Fehlen durfte natürlich nicht der Besuch des Nikolaus, fand doch diese Veranstaltung am Gedenktag dieses großen Heiligen am 6. Dezember statt. Im hellen Bischofsgewandt richtete er seine Worte an die Anwesenden, die sich unmittelbar auch an ihre eigene Kindheit erinnerten. Da störte auch der „Schwatte“, der schwarze Hans Muff, wie er in Drolshagen heißt, keineswegs.

Bei einem heißen Apfelpunsch und einem kühlen Bier ging der wunderbare Winterabend im Heimathaus gemütlich zu Ende. Wiederholung im nächsten Jahr? Nicht ausgeschlossen.

Die Leiter der Plattdeutschen Runde
Gertrud Schneider und Heinz Stachelscheid

Dank an die Organisatoren