2022 Jahreshauptversammlung
Neue Gesichter im Vorstand und ein großes Projekt im Heimatverein für das Drolshagener Land
Die Corona Pandemie hatte auch dem Heimatverein für das Drolshagener Land in diesem Jahr oft einen Strich durch die Rechnung gemacht. So konnte die alljährliche Mitgliederversammlung auch erst am 3. Juni 2020 stattfinden. Der Heimatverein hatte sich kurzfristig im St. Clemens-Haus eingemietet und in Abstimmung mit dem Ordnungsamt dort getroffen. Immerhin waren trotz der Coronakrise fast 60 und damit nur geringfügig weniger Personen gekommen als zu den bisherigen Mitgliederversammlungen. Leider, so stimmte der Vorsitzende Stephan Schlösser die Anwesenden in die Versammlung ein, ohne die ansonsten üblichen Ostereier, Brot und Bier beim gemütlichen Beisammensein in der Gaststube des Heimathauses.
In dem Jahresbericht stellte der Vorsitzende Dr. Stephan Schlösser das auch im vergangenen Jahr sehr umfangreiche, anspruchsvolle und dennoch meist kurzweilige Programm im Rückblick dar. Er berichtete u. a. von den historischen Vorträgen zu den „Stachelscheid Burgemesters“ (Dr. St. Schlösser), der Geschichte der Eisenbahn in Drolshagen (Sascha Koch) und den Anfängen der St. Clemens Kirche (Michael Bieker) sowie zur Geschichte der Deutschen in Russland in Zusammenarbeit mit „Kalinka e.V. Drolshagen“. Zu diesem Thema gab es auch eine Ausstellung wie auch eine zu Leben und Wirken des berühmten Drolshagener Sohns Heinrich Bone.
Zum Markenzeichen des Heimatvereins sind die Aktivitäten des Arbeitskreises "Natur- und Landschaftsschutz" unter der Leitung von Leo Trumm geworden, der sich im vergangenen Jahr mit Arbeiten in den Biotopen des Heimatvereins und den Neuanpflanzungen mit alten heimischen Sorten auf der Obstwiese des Heimatvereins in Bleche (Simonspike) befasste. Die dort gepflanzten Bäume waren zuvor durch Mitglieder des Vereins unter Anleitung von Leo Trumm veredelt worden. Auch die Leiter der anderen Arbeitskreise wie der Geschichtswerkstatt (Dr. Peter Vitt), der Plattdeutschen Runde (Gertrud Schneider) und des Singekreises (Karl Heipel) stellten ihre Arbeit im Verlauf des vergangenen Jahres vor. Die Geselligkeit wurde intensiv mit den bodenständigen Frühstücken, den Weinabenden und dem Frühschoppen an Karnevalssonntag, aber auch bei dem alljährlichen Adventscafé gepflegt. Das von Karl-Heinz Harnischmacher über Jahre hin gepflegte Archiv kann nun über die Internetseite des Heimatvereins eingesehen werden. Die Pflege und den praxisnahen Ausbau der Internetseite hat Detlef Nießen weit vorangetrieben.
Eine Besonderheit des vergangenen Jahres war auch die Feier zum 40jährigen Bestehen der Plattdeutschen Runde, zu der neben Gästen und den aktuellen Teilnehmern auch einige der ersten Stunde gekommen waren. Die Kreativität der Drolshagener - vor allem Frauen - wurde in der Ausstellung "Handgemacht" jedermann sichtbar. Das vorgesehene Jahresthema "Wald" konnte aufgrund der Corona Krise nur mit einem Vortrag des Drolshagener Revierförsters Peter Heinemann angegangen werden. Die weiteren Themen werden im folgenden Jahr erneut präsentiert.
Auch die intensive Nutzung des Heimathauses stellte der Vorsitzende dar. Das Hauptthema des Abends "Anbau an das Heimathaus" wurde anschließend getrennt behandelt.
Projekt Anbau an das Heimathaus
In der Versammlung stellte der Vorstand und die Drolshagener Architektin Eva Maria Nebeling gemeinsam das Projekt eines Anbaus an das Heimathaus vor. Dieser diene, so der Vorsitzende Stephan Schlösser, den zeitgemäßen Anforderungen an ein barrierefreies Gebäude, das auch von der Öffentlichkeit genutzt werden könne, als auch als in Haus für die Bürger Drolshagens sei. Neue Räume für kulturelle und Bildungsarbeit würden ebenso geschaffen wie eine notwendige Erweiterung der Buchstube. Dabei werde, sofern die Mitgliederversammlung dem Vorstand für die weitere Planung und Durchführung grünes Licht gebe, ein Gewinn für den Heimatverein, alle anderen Vereine und Kulturschaffenden aber auch für jeden Bürger in Drolshagen geschaffen. Der Anbau entspricht allen notwendigen gesetzlichen Vorgaben einschließlich Denkmalschutz und der Altstadt-Bausatzung der Stadt Drolshagen. Der Vorstand wies auch darauf hin, dass die Finanzierung mit den öffentlichen Mitteln über das Projekt „Heimat-Zeugnis“ des Landes NRW und einem weiteren Zuschuss von privater Seite gesichert sei, ohne dass Mittel des Vereins in Anspruch genommen werden müssten. Betont werden muss hier auch der bisherige und weiterhin geplante Synergieeffekt zwischen der örtlichen Bürgerstiftung und dem Heimatverein.
Die Architektin stellte anschließend im Detail und anhand von Grundrisszeichnungen und Ansichten den Anbau an das Heimathaus mit einem markant-unauffälligen Glasbau als Verbindung zwischen dem alten Heimathaus und dem neuen Gebäude vor. Dabei ging es um die Funktionalität und die Nutzungsmöglichkeiten, aber auch darum, die gegenwärtigen Vorschriften im Brandschutz und der Barrierefreiheit zu sichern.
In einer erwartungsgemäß kontroversen Fragerunde gab es kritische Anmerkungen zur derzeitigen Fassadengestaltung, während zur Funktion und der grundsätzlichen Ausrichtung von Anfang an Konsens herrschte. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob der Vorstand die Planung gemäß den vorgestellten Entwürfen weiterverfolgen solle, gab es ein einstimmiges Votum für die Fortführung. Der Vorstand kann also damit die Planung und Ausführung vorantreiben. Der Vorsitzende forderte abschließend die Anwesenden auf, dem Vorstand alle Anregungen mitzuteilen, die einer weiteren Verbesserung des Entwurfes dienen könnten.
Nach dieser grundsätzlichen Zusage schloss der Vorsitzende Dr. Stephan Schlösser die Sitzung, bedankte sich bei den Teilnehmenden und wünschte ihnen einen gesunden Heimweg und baldiges Wiedersehen bei den Aktivitäten des Heimatvereins für das Drolshagener Land.