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Ein Buch über das Dräulzer Platt und die Familien- und Beinamen in Drolshagen: von Ackerschott bis Ziegeweidt

Zu erhalten: im lokalen Buchhandel und im Internet

Preis: 12 €

Eine wahre Fundgrube ist das neue Buch von Walter Wolf über das Dräulzer Platt und die Herkunft und Bedeutung von über 120 Familien- und Beinamen in Drolshagen, das den Titel „Nu klaffe dou…“ trägt. Dies ist Drolshagener Mundart und besagt soviel wie: „Sag du mal was dazu“. Nach den beiden sehr gut besuchten Vorträgen im Heimathaus zu diesen Themen wurde wiederkehrend von den Teilnehmern die Frage gestellt, was es mit ihren eigenen Namen auf sich hat. Der Referent hatte daher beschlossen, seine Recherchen zu erweitern und in Buchform zur Verfügung zu stellen.


Herausgekommen ist ein Kompendium, das über 120 verschiedene Namen auf ihre Herkunft und geschichtliche Bedeutung zurückführt. Dabei greift der Autor zum einen auf historische Dokumente bis in die Zeit um 1450 zurück, zum anderen legt er eine sorgfältige sprachgeschichtliche und sprachwissenschaftliche Analyse vor, die die Bedeutung der Namen von dem frühesten nachweisbaren Erscheinen her aufweist. Da auch einschlägige wissenschaftliche Werke wie das Digitale Familiennamenwörterbuch Deutschlands“ nicht die für unsere Region zutreffenden mundartlichen Begriffe nennen, war es notwendig, sie sowohl über die historischen als auch die speziellen Dialekt-Formen zu erforschen. Daher beginnt das Buch mit einer Darstellung des Dräulzer Platts und dessen Besonderheit als westfälisch-niederfränkisches Mischdialekt. Mit dieser Grundlagesind gerade die für unsere Region typischen Ausdrucksformen leichter zu verstehen. Von Vorteil istwiederkehrend, dass bei dieser Untersuchung Kenntnisse zu den umgebenden Dialekten wie dem bergischen Niederfränkisch, dem benachbarten Ripuarischen, dem Wendschen Platt und zu Namen aus dem mitteldeutschen Wildenburgischen zur Klärung beitrugen, wie auch Entstehungen im Attendorner Platt oder dem moselfränkischen Siegerländisch. Alle diese Dialekte sind in den Drolshagener Familiennamen zu finden, sie sind damit echte „Sprachfossilien“.


Aufgezeigt wird in dem 260 Seiten umfassenden Buch auch, mit welchen Beinamen die Familien oder Häuser präziser erfasst wurden. Gerade bei den Beinamen wird die typische Dräulzer Sprache sichtbar, nicht zuletzt auch in den nicht immer schmeichelhaften Spitznamen, die oft zum Bei- oder gar Familiennamen wurden. Der Autor räumt auch mit unzureichenden oder falschen Deutungen von Familien- oder Beinamen auf, in dem er sie sowohl historisch als auch sprachwissenschaftlich herleitet.


Dabei ist das Buch trotz aller wissenschaftlichen Ansprüche ein spannendes Lesebuch. Dem Leser werden auch die im Text angeführten Fachbegriffe in einem eigenen Glossar noch einmal definiert und alle im Buch vorkommenden Namen im Anhang alphabetisch und mit Seitenzahl angegeben. Und, so betont Walter Wolf, dieses Buch ist noch nicht fertig, da zum einen viele Namen aus Drolshagen Stadt und Land noch fehlen, zum anderen auch neue, andere oder zutreffendere Erklärungen erwartet werden. Damit regt er auch an, dass sich ein Arbeitskreis im Rahmen der Arbeit des Heimatvereins für das Drolshagener Land sich über Ahnenforschung hinaus dieser Erforschung widmet.

Das Buch „Nu klaffe dou…“ ist im lokalen Buchhandel und über das Internet für 12 Euro zu erwerben.